Schuelstube

Was mir die Schuelstube gebracht hat - Die Geschichte von Sophie

Verfasst von Sophie, zusammen mit Ihren Eltern, im Jahr 2011. 

Der nachfolgende Text ist eine Kurzfassung. Den kompletten Erfahrungsbericht als PDF finden Sie ►HIER.

Sophie (Name geändert) ist heute 19 jährig, in der Lehre zur Fachfrau Gesundheit und wird anschliessend die Ausbildung zur Pflegefachfrau absolvieren. Sie hat damit ihr berufliches Ziel erreicht.

Heute sagt sie, dass ihr von der Zeit an der Schuelstube folgendes geblieben ist:

  • Hier konnte Sie nach dem "Scheitern" in der öffentlichen Schule wieder Vertrauen zu den Lehrpersonen aufbauen.

  • Sie konnte den Mut zum Lernen wieder fassen.


  • An der Schuelstube hat sie wesentliche Impulse zur Selbstorganisation beim Lernen bekommen.

  • Sie konnte hier lernen, sich selber zu motivieren.

Nach dem 
Schuleintritt in die 1. Klasse traten bald grosse Lernschwierigkeiten auf. Bei einer schulpsychologischen Abklärung wird das ADS-Syndrom diagnostiziert. Acht Monate später wechselt Sophie in die damals noch existierende Kleinklasse. Beim Übertritt in die 4. Klasse wird ein Schulhauswechsel nötig, da im Wohnquartier keine Kleinklasse für 4.Klässler vorhanden ist.
 Dort ist Sophie nach 10 Monaten je länger je mehr unterfordert und es folgt die Rückkehr in die Regelklasse, dies abermals in einem anderen Schulhaus im Wohnquartier.

In der neuen Schulsituation treten wider Erwarten massive Probleme auf, sowohl in der Kommunikation mit der Lehrperson wie auch im Lernen. Sophie beisst sich ein halbes Jahr durch bis sie nicht mehr kann. Schliesslich resigniert sie und ist verzweifelt. Sie schwänzt die Schule weil sie das Gefühl hat, nichts schaffen zu können und strohdumm zu sein.
 
Notfallmässig wird sie an der Schuelstube aufgenommen. Zuerst geht es darum, das entmutigte Mädchen, welches auch depressiv geworden ist, aufzufangen und wieder eine ruhige Lernsituation zu schaffen.
 Erst dann beginnt die eigentliche pädagogische Arbeit:
Das Team, bestehend aus Eltern, Kind und Lehrperson, arbeitet an der Lernhaltung von Sophie. Regelmässige Gespräche schaffen Verbindlichkeit und dokumentieren die Entwicklung. Konflikte werden frühzeitig angesprochen und Lösungen ausprobiert und falls nötig wieder verworfen.

 
Für die Eltern von Sophie ist aus dieser Zusammenarbeit folgendes in Erinnerung geblieben:

 
  • Eine sehr wohltuende Zusammenarbeit zwischen dem Kind, der Schuelstube und den Eltern.


  • Ein gelungener, konstruktiver Umgang mit der Krise.


  • Der gewachsene Antrieb und das Selbstbewusstsein von Sophie

Das Fazit der Eltern: Wenn die schulische Situation stimmt, ist es möglich, das Potential des Kindes auszuschöpfen.